Zum Inhalt springen.

Navigation

Call for Papers

Bis zum 15. Dezember 2025 können Beiträge eingereicht werden. «Mapping Participation» ist Fokusthema. Darüber hinaus können Beiträge zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen im Kontext von Migration und «Sustainable Global Social Work and Education» eingereicht werden.

Einreichung und Format des Proposals

  1. Die Einreichung des Proposals ist nur online möglich.
  2. Einzureichen ist ein Proposal von max. 300 Wörtern (inklusive Vortragstitel, Kurzbiografie) sowie Kontaktadresse (E-Mail, Telefon und Postadresse).
  3. Zuordnung des Beitrags zu einem der beiden Themenschwerpunkte und zum gewählten Unterthema.
  4. Angabe zu den Konferenzsprachen (Deutsch und Englisch); bitte geben Sie an, ob Sie nur in einer der beiden Sprachen (und in welcher) oder ggf. in beiden referieren / diskutieren möchten.

Bitte ordnen Sie Ihren Beitrag einem der folgenden Themenbereiche zu und vermerken Sie dies im Proposal:

CFP1 «Mapping Participation»

  1. Begriff und Konzept
  2. Theoretische und historische Entwicklungen
  3. Soziale Partizipation
  4. Politische Partizipation
  5. Kulturelle Partizipation
  6. Räumliche Partizipation
  7. Partizipative Forschung

CFP2 «Aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen im Kontext von Migration»

  1. Bildung
  2. Sustainable Global Social Work
  3. Philosophie der Migration
  4. Erinnerungskulturen
  5. Migration und Minderheiten
  6. Solidarität

Themenbereiche

Partizipation ist mehr als politische Teilhabe. Sie ist eng mit der philosophischen Frage nach dem «guten Leben» sowie dem sozialphilosophischen Verständnis von Anerkennung verknüpft, da Anerkennung als Voraussetzung für Partizipation gilt. Partizipation versteht sich als Beteiligung von Menschen an Entscheidungen, die ihr Leben betreffen, oft im Kontext demokratischer Prozesse und sozialer Gemeinschaften.

Seit den 1990er Jahren wird in der deutschsprachigen Migrationsforschung eine unzureichende gesellschaftliche Partizipation von Migrant*innen diagnostiziert. Dabei geht es sowohl um Fragen der politischen Partizipation, bei der sich die Kritik vor allem auf Herausforderungen und Schwierigkeiten im Zusammenhang mit dem Erwerb der Staatsbürgerschaft fokussieren, als auch um Herausforderungen in Bezug auf soziale Partizipation, bei der sich insbesondere Fragen der Benachteiligung beim Zugang zum und innerhalb des Arbeits-markts stellen, oder um unzureichende Partizipation von Kindern und Jugendlichen in den sozialen Institutionen und in den Bildungsinstitutionen. Damit einher geht auch die kulturelle Partizipation, bei der sowohl Benachteiligungen im Hinblick auf kulturelle Selbstbestimmung als auch eine unzureichende Beteiligung in kulturellen Angeboten der Dominanzgesellschaft kritisiert werden.

Während die Frage der Partizipation vor allem in der wissenschaftlichen Forschung untersucht wird, wird sie in den öffentlichen Diskursen – insbesondere im Integrationsdiskurs – vor allem als Problemdiskurs sichtbar. Mangelnde Partizipation wird dabei vielfach als Resultat fehlender und unzureichender Integrationsanstrengungen von Migrant*innen angesehen und bewertet. Seit den 2000er Jahren wurden daher in vielen westlichen Ländern, insbesondere im deutschsprachigen Raum, neue Integrationsanforderungen an Migrant*innen gestellt, insbesondere in Bezug auf den Spracherwerb und auf die sogenannte wirtschaftliche Integration. Im Integrationsdiskurs wurde dabei Begriff und Konzept von Partizipation einer sehr eingeschränkten Perspektive unterworfen, da Partizipation vor allem im Hinblick auf den von Migrant*innen zu leistenden Integrationsbeitrag verstanden wurde. Demgegenüber werden umfassende und weitergehende Formen von Partizipation vielfach im Zusammenhang mit der Schaffung von gesellschaftlichen Möglichkeitsräumen diskutiert, beispielsweise im Zusammenhang mit multikulturellen Politiken, die seit den 1970er Jahren vor allem in den angelsächsischen Migrationsgesellschaften entstehen, oder in Bezug auf neuere Konzepte antirassistischer, postkolonialer und dekolonialer Kritiken und von «multicultural conviviality». Partizipation wird hier als umfassendes Konzept verstanden, das Migrant*innen als Neuankömmlingen insbesondere in demokratischen Gesellschaften Möglichkeiten und Wege zu einer gleichberechtigten gesellschaftlichen Teilhabe eröffnet. Aber auch jenseits demokratischer Gesellschaften werden inzwischen Fragen von Integration und Multikulturalität diskutiert und es werden entsprechende gesetzliche Möglichkeiten zur Partizipation von Migrant*innen entwickelt. Allerdings zeigt sich hier, dass Formen der Partizipation von Migrant*innen in nicht-demokratisch verfassten Gesellschaften noch kaum ausreichend untersucht wurden.

Die Tagung geht der Frage nach, wie und ob rassistisch diskredierbare Personen an Entscheidungen, die ihr Leben betreffen im Kontext demokratischer Prozesse und sozialer Gemeinschaften beteiligt werden. Vor diesem Hintergrund sollen die Beiträge im Rahmen der 26IMK das weite Feld der Partizipation in Migrationsgesellschaften ausloten. Es soll eine Kartographie, ein «mapping participation» vorgenommen werden, um Formen der Etablierung von partizipativen sozialen Praktiken, Haltungen und Orientierungen aufzuzeigen und zu analysieren. Dabei geht es vor allem darum, neue Entwicklungen zu skizzieren, aktuelle Auseinandersetzungen, um Partizipation zu untersuchen und Antworten auf die Frage (ver-)suchen zu geben, welche Bedeutung der Partizipation auf den verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen – politisch, sozial, kulturell, räumlich, virtuell – und in verschiedenen Gesellschaften – demokratische und nicht-demokratische – für eine nachhaltige, friedliche und sich gegenseitig unterstützende Zukunft zukommen kann.

Im offenen Teil der Internationalen Migrationskonferenz können Studien zu aktuellen Herausforderungen im Kontext von Migration vorgestellt werden. Von besonderem Interesse sind interdisziplinäre und internationale Untersuchungen zu Bildung, Partizipation, Marginalisierung oder Erinnerungskulturen. Der Fokus kann dabei auch auf Fragen im Zusammenhang mit (neuen) Minderheiten gerichtet sein, also auf Personen und Gruppen, die zwar keine unmittelbare oder sogar keine Migrationserfahrung haben, aber dennoch in öffentlichen Diskursen oder in den sozialen Medien migrantisiert werden. Ebenso möglich sind Beiträge zu «Sustainable Global Social Work and Education», zu «Philosophie und Migration» sowie zu auf nachhaltige Entwicklung und Friedensbildung orientierten Ansätzen für Migrationsgesellschaften.

Zu beiden Teilen der Konferenz sind theoretische wie empirische Beiträge aus aktuellen, internationalen und international vergleichenden Studien, insbesondere aus Ländern des globalen Südens, willkommen, ebenso wie Beiträge zu aktuellen Migrations- und Fluchtbewegungen (z.B. aus der Ukraine, Afghanistan, Syrien, Sudan).

Termine

Eingabe Proposal in der gewünschten Präsentationssprache (Deutsch/Englisch):
bis 15. Dezember 2025.

Rückmeldung bis Februar 2026

Bewertungskriterien

Die Kriterien sind so konfiguriert, dass Sie in einer Skala von 1-6 bewertet werden können (6 äusserst zutreffend; 1 gar nicht zutreffend).

  • Aktualität
    Mit dem Beitrag wird ein aktuell bedeutsames Thema angesprochen.
  • Methodik
    Das methodische Vorgehen ist gut nachvollziehbar.
  • Relevanz für die Soziale Arbeit
    Der Beitrag berücksichtigt den aktuellen wissenschaftlichen Diskussionsstand in angemessener Weise.
  • Schlüssigkeit der Argumentation
    Die Argumentation ist gut nachvollziehbar.
  • Theoretische Fundierung
    Der Beitrag ist theoretisch gut fundiert.

Teilnahme als Referent*in an der Konferenz

Die Teilnahme an der Konferenz ist für Referentinnen kostenpflichtig. Mit positiver Rückmeldung zur Annahme von Beiträgen werden deren Verfasser*innen aufgefordert sich kostenpflichtig für die Konferenz anzumelden. Nur angemeldete Referent*innen werden ins Programm aufgenommen.

Footer